Home
 
 Nierensteine
 Markschwammniere
 
 ESWL
 Zystoskopie
 Harnleiterschiene (Pigtail)
 
 Ärzte
 
 Themenbereiche
 Nierenstein
 Markschwammniere
 Harnleiterschiene
 
 E-Mail: stein.reich@web.de
 

 

Markschwammniere

Die Markschwammniere ist eine angeborene Erkrankung, meist beider Nieren. Dabei bestehen viele kleine Zysten im Nierenmark, die mit den Sammelrohren in der Niere in Verbindung stehen und eigentlich den Urin sammeln und in das Nierenbecken weiterleiten sollten. Diese Sammelrohre (ein feines Rohr in der Niere für den Abfluss des Harns aus den Nierenkörperchen/Nierenkanälchen) erweitern sich, aus bisher unbekannter Ursache, zu kleinen Höhlen, ähnlich den Höhlungen in einem Schwamm. Da Sammelrohre meist zur Nierenmitte (= Nierenmark) vorkommen, sind diese Hohlräume meist dort wahrzunehmen, daher stammt auch der Name: Markschwammniere . Es besteht oft vermehrte Calcium- und verminderte Säureausscheidung, was zu Steinleiden und Renal tubulärer Azidose (Bei der renal-tubulären Azidose können die Nierenkanälchen nicht genügend Säure aus dem Blut entfernen und in den Harn ausscheiden.) führen kann.

Ursache der Erkrankung sind angeborene Veränderungen der Sammelrohre in den Markpyramiden und Papillen. Die Veränderung hat einen autosomal dominanten Erbgang, treten aber in der Regel spontan auf. Es können sowohl einseitig als auch beidseitig entweder nur Teile der Niere oder die gesamte Niere betroffen sein.

In den terminalen Sammelrohren kommt es zu einer Erweiterung, nahe der Papillenspitze können sich auch Zysten bilden, die viele Kalziumoxalatkonkremente enthalten. Die Nieren behalten zwar ihre normale Form, haben aber ein schwammiges Aussehen und sind vergrößert. In der Niere entstehen Obstruktionen, welche sekundär das Parenchym (organspezifische Gewebe) verändern ohne eine Niereninsuffizienz zu verursachen.

Bislang scheint es so, als würden Markschwammnieren nicht hundertprozentig vererbt, die Veranlagung dazu besteht aber schon seit der Geburt. Die Symptome treten meist erst im Erwachsenenalter auf. Eine Ursache für diese Erkrankung ist nicht bekannt.

Mit zunehmendem Alter kann sich Kalk in diesen Höhlungen Ablagen und viele kleine Nierensteine bilden, die sich im Gewebe der Niere vorfinden lassen. Bei einem Abgang kann es zu Nierenkoliken kommen, aufgrund derer dann erst die Diagnose gestellt wird. Diese Kalkablagerungen können zur Verschlechterung der Nierenfunktion führen.

Daher ist es wichtig, dass Patienten mit einer Markschwammniere neben seinem Urologen auch in Betreuung bei einem Nephrologen (Zusatzausbildung des Internisten mit Fachgebiet Nieren- und Bluthochdruckerkrankungen)  steht. So kann die Nierenfunktion am besten erhalten werden und drohende Komplikationen können frühzeitig erkannt und behandelt werden.


A.Stecker: Erklärung einer Markschwammniere von Wikipedia und Dr. med. Martin Pachman Facharzt für Innere Medizin - Nephrologie.