Markschwammniere
Die Markschwammniere ist
eine angeborene Erkrankung,
meist beider Nieren.
Dabei bestehen viele kleine Zysten im
Nierenmark, die mit den Sammelrohren in
der Niere in Verbindung stehen und eigentlich den Urin sammeln und in das
Nierenbecken weiterleiten sollten.
Diese Sammelrohre
(ein
feines
Rohr in der Niere für
den Abfluss des Harns aus
den Nierenkörperchen/Nierenkanälchen)
erweitern sich, aus bisher unbekannter Ursache, zu kleinen Höhlen, ähnlich den
Höhlungen in einem Schwamm. Da Sammelrohre meist zur Nierenmitte (= Nierenmark) vorkommen, sind diese Hohlräume meist dort wahrzunehmen, daher
stammt auch der Name:
Markschwammniere .
Es besteht oft vermehrte Calcium-
und verminderte
Säureausscheidung, was zu Steinleiden und
Renal tubulärer Azidose ( Bei
der renal-tubulären Azidose können die Nierenkanälchen nicht genügend Säure aus
dem Blut entfernen und in den Harn ausscheiden.)
führen kann.
Ursache der Erkrankung sind angeborene Veränderungen der
Sammelrohre
in den Markpyramiden und Papillen. Die Veränderung hat einen
autosomal
dominanten Erbgang, treten aber in der Regel spontan auf. Es können
sowohl einseitig als auch beidseitig entweder nur Teile der Niere oder die
gesamte Niere betroffen sein.
In den terminalen Sammelrohren kommt es zu einer Erweiterung,
nahe der Papillenspitze können sich auch Zysten bilden, die viele
Kalziumoxalatkonkremente enthalten. Die Nieren behalten zwar ihre normale Form,
haben aber ein schwammiges Aussehen und sind vergrößert. In der Niere entstehen
Obstruktionen, welche sekundär das Parenchym (organspezifische Gewebe)
verändern ohne eine Niereninsuffizienz zu verursachen.
Bislang scheint es so, als würden
Markschwammnieren nicht hundertprozentig vererbt, die Veranlagung dazu besteht
aber schon seit der Geburt. Die Symptome treten meist erst im Erwachsenenalter
auf. Eine Ursache für diese Erkrankung ist nicht bekannt.
Mit zunehmendem Alter kann sich Kalk in diesen
Höhlungen Ablagen und viele kleine Nierensteine bilden, die sich im Gewebe der
Niere vorfinden lassen. Bei einem Abgang kann es zu Nierenkoliken kommen,
aufgrund derer dann erst die Diagnose gestellt wird. Diese Kalkablagerungen
können zur Verschlechterung der Nierenfunktion führen.
Daher ist es wichtig, dass Patienten mit einer
Markschwammniere neben seinem Urologen auch in Betreuung bei einem Nephrologen (Zusatzausbildung des
Internisten mit Fachgebiet Nieren- und Bluthochdruckerkrankungen) steht.
So kann die Nierenfunktion am besten erhalten werden und drohende Komplikationen
können frühzeitig erkannt und behandelt werden.
A.Stecker: Erklärung einer
Markschwammniere von
Wikipedia und
Dr. med. Martin Pachman
Facharzt für Innere Medizin - Nephrologie.
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